Die Imkerschule Schwaben in Kaufbeuren-Kleinkemnat feiert heuer ihr 40jähriges Bestehen. Im Rahmen des Tag der Imkerei am Sonntag, 3. Juli 2016, veranstaltet sie einen Tag der offenen Tür  in dessen Mittelpunkt das Jubiläum steht.


Gegründet wurde sie 1976 auf Initiative von Heinrich Baur, Kaufmann und Stadtrat in Kaufbeuren, der damals auch zugleich Bezirksvorsitzender der Imker Schwaben war. Als die Stadt Kaufbeuren nach einer Verwendung für die durch die Eingemeindung frei werdende Volksschule in Kleinkemnat suchte, konnte er den damaligen Oberbürgermeister Krause, die Stadtratskollegen und die Kreisvorsitzenden der Imker Schwaben von der Wichtigkeit der Gründung einer Bildungseinrichtung für Imker überzeugen. Im damaligen Bezirkstagspräsident Dr. Simnacher und Landrat Müller (Ostallgäu) fand er weitere Fürsprecher und Förderer.

Am Samstag, 25. September 1976 war es dann so weit, der erste Kurs konnte starten und sechs weitere folgten noch im gleichen Jahr. Mit Josef Bergmeier stellte das Land Bayern 1976 einen weiteren Fachberater für Bienenzucht ein. Er stellte ein umfangreiches Kursprogramm auf die Beine und erfüllte die neue Imkerschule mit Leben bis zu seinem Ruhestand 1986. Fachberater Hans Gollwitzer führte die Schule von 1987 bis 1994 erfolgreich weiter, was an den steigenden Besucherzahlen abzulesen ist.
 
Seit 1995 ist Johann Fischer Fachberater für Bienenzucht in Schwaben. Er leitet nicht nur die 22 Kurse an der Imkerschule in Kleinkemnat, sondern gibt zusätzlich weit über 20 Kurse pro Jahr an den zahlreichen Lehrbienenständen in Schwaben. Allein im vergangenen Jahr waren es 48 Kurse mit insgesamt 2815 Teilnehmern in Schwaben. Sein fundiertes, umfangreiches Fachwissen und die brillante Art dieses Wissen weiterzugeben machten die Imkerschule bis heute zu einem Erfolgsmodell.
Der Einzugsbereich der Imkerschule umfasst nicht nur ganz Schwaben, sondern auch die angrenzenden Bereiche Oberbayern, Württemberg und Österreich.

Über 37500 Imker haben von 1976 bis 2016 die Kurse besucht. Im ersten Jahrzehnt waren es bereits 7386 Teilnehmer. Diese Zahl steigerte sich kontinuierlich und erreichte im letzten Jahrzehnt über 14700 Besucher. Allein in den Jahren 2014 und 2015 waren es jeweils über 2000

Manchmal übersteigt dies die räumlichen Kapazitäten der Schule. Deshalb wurden in den letzten Jahren für die stark besuchten Anfänger- bzw. Honigkurse größere Räumlichkeiten angemietet.

Die Besucher schätzen vor allem das familiäre Klima an der Schule und die ausgewogene Verbindung von Theorie und Praxis in allen Themenbereichen der Imkerei. Dazu führt die Schule einen Lehrbienenstand mit ca. 20 Bienenvölkern. Hier werden alle Arbeiten am Bienenvolk vorgeführt und praktisch geübt. Anfänger erwerben hier ihr Grundwissen und erfahrenere Imker die notwendige Weiterbildung.

Gefördert wird die Schule nach Teilnehmerzahlen vom Land Bayern, vom Bezirk Schwaben über den Bezirksverband Imker Schwaben und von der Stadt Kaufbeuren, die das Schulgebäude in Kleinkemnat zur Verfügung stellt. Dadurch ist es möglich, die Kurse kostenfrei anzubieten. Bis weit in die 80er Jahre hinein wurden den Teilnehmern sogar noch Fahrtkostenzuschüsse je nach Entfernung von 4 DM bis 28 DM gewährt.

Die Referenten werden bei den Kursen durch die Völkerbetreuungs-Mannschaft unter der Leitung von Werner Köhler, sowie Daniela Echtler, Hannelore Fischer und Anka Titz-Schnugg im Service unterstützt. Am Tag der offenen Tür sind weitere 30 – 35 freiwillige Helfer ehrenamtlich im Arbeitseinsatz. Diese Zusammenarbeit erzeugt eine familiäre Atmosphäre in der sich Kursbesucher und Mitarbeiter wohl fühlen.

Das Kursprogramm und weitere Infos können im Internet unter  www.imkerschule-schwaben.de   abgerufen werden.                          


Gerd Ullinger
Schulleiter

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