30 Jahre Projekt Rhönschaf

Am 13. September 2015 fanden in Ginolfs die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum des Rhönschaf-Projekts statt. Der Bund Naturschutz und die Familie Kolb luden zu der interessanten Veranstaltung.

 

Noch vor 30 Jahren war diese Nutztierrasse akut vom Aussterben bedroht. Dank des Engagements von BUND und der Familie Kolb konnte wieder ein gesunder Bestand etabliert werden. Charakeristisch für das Rhönschaf ist sein schwarzer Kopf, wobei seine Füße bzw. Beine weiß sind. Da das Rhönschaf aufgrund seiner geringen Fleischleistung in der industriellen Landwirtschaft nicht mehr gefragt war, geriet diese Rasse immer mehr ins Abseits. Doch gerade bei Feinschmeckern ist sein delikates und zartes Fleisch sehr angesehen. So wurde sein Geschmack bereits von Napoleon sehr geschätzt, als er sich von seinem Rußlandfeldzug an einem Rhönschaf-Braten verköstigte. Ihm schmeckte das Fleisch so gut, dass er es sogar an seinen Hof importieren ließ, was einen reglerechten Boom des Rhönschafs in Frankreich auslöste.


Von der Köstlichkeit des Fleisches konnte man sich auch bei der Jubiläums-Veranstaltung überzeugen. Von Bratwurst bis hin zu Gulaschgerichten, für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Und die Besucher genossen diese Köstlichkeiten. Um die Mittagszeit musste man sich glücklich schätzen, wenn man noch einen Sitzplatz fand.

Das erfolgreiche Projekt wurde deshalb auch von allen Festrednern angemessen gewürdigt.

Sebastian Schönauer, stellv. Vorsitzender BUND Naturschutz
Klaus Spitzel, stellv. Bürgermeister Oberelsbach
Josef Demar, stellv. Landrat Rhön-Grabfeld
Prof. Dr. Gerhard Kneitz, Projektinitiator/Rhönschafbeirat
Dr. Christian Barth, Amtschef im Bayerischen Umweltminiterium
Prof. Dr. Hubert Weiger, 1. Vorsitzender BUND Naturschutz

 

Das Rhönschaf-Projekt verdeutlicht sehr gut, dass eine ökologische Landwirtschaft auch in der Praxis funktioniert. Das Fest war für alle Besucher ein Erlebnis. Es gab viele Informations- und Verkaufsstände von etlichen Direktvermarktern.


Besonders gefreut hat uns, dass Jürgen Winefeld sich als ortsansässiger Imker präsentierte. Durch die Schaubeute konnte er interessierte Besucher in die Welt der Bienen eintauchen lassen. Und die Neugierde der Besucher mündet dann doch ab und zu in den Kauf eines Honigs aus der Region.

Die große Besucheranzahl hat das starke Interesse an einer ökologischen Landwirtschaft gezeigt. Hoffen wir, dass dieses Beispiel Schule macht und sich viele Landwirte in unserer Region für diese Betriebsweise entscheiden.

 


Text: Annette Seehaus-Arnold, Daniel Schapawalow
Bilder: Daniel Schapawalow